1. Hockeyherren verlassen die Abstiegszone der Tabelle
Die Kollegen aus der »Zwoten« und der »Dritten« holten sich zuerst ein Getränk aus der Gastro und reihten sich, scherzend, seitlich hinter der neuen Spielerbank am Feldrand auf. Auf dem Platz wirkten die Spieler der 1. Hockeymannschaft bei ihren Aufwärmübungen vergangenen Samstag noch zuversichtlich. Doch vier Stammspieler fehlten, was selbst einen improvisierten Versuch eines Mannschaftsfotos scheitern ließ. In der neuen geräumigen und hochmodernen Spielerbank waren die Abstände zwischen den Sitzen sauber durch an den Haken hängende Hockeytaschen abgegrenzt. Homogen ausgerichtet, alle einheitlich schwarz mit leuchtend gelben Rückennummern – ein schönes Bild, vor allem im Vergleich zu dem Chaos, das die Spielerbank sonst oft bot.
Auch die Spielstartrituale anderer Stadien fanden ihren Weg in die »Cologne Smiles Arena« – womöglich eine Ehrung für das anwesende Stammpublikum, das auch an diesem Nachmittag den Weg hierher gefunden hatte. Es blieben noch vier Spiele in der Hinrunde und von Platz 8 der 2. Bundesligatabelle aus drohten alle kommenden Partien schwer zu werden. Eine Niederlage trennte die Gegner aus Hannover von der Tabellenspitze – und sie waren nicht hierhergekommen, um Punkte auf dem Platz zu lassen.
Die Nervosität der Gastgeber zu Spielbeginn versprach nichts Gutes. Neun Minuten nach dem Anpfiff fiel bereits das erste Tor: für die Gegner. Ein Ergebnis, das die Gelbschwarzen bis zum Seitenwechsel tapfer halten konnten. Doch vier Minuten später erhöhten die Gäste auf 2:0. In den beiden folgenden Spielminuten punkteten sie gleich noch zweimal. Noch eine Minute war im dritten Viertel zu spielen, da donnerte der Ball zum fünften Mal ins MSCer Tor.
Trotz aller Anstrengungen der MSCer wollte ihnen im Sturm nichts gelingen. Teammanager Achim Schneider prognostizierte ein »0:6« als Endergebnis dieser Partie. Und damit sollte er recht behalten, denn in der 54. Minute trafen die Gäste aus dem Norden noch einmal.
Nerven aus Stahl:
MSC siegt nach Penalty-Krimi gegen Klipper Hamburg
Von Anfang an schien das Spiel aus MSC-Sicht viel strukturierter zu laufen, mit besserer Kontrolle über das Geschehen, doch sechs Minuten nach dem Anpfiff jubelten bereits die Hamburger. Trotz Ballbesitz der MSCer, trotz ihrer Überlegenheit, fehlten vorne die Tore. Bis in der 17. Minute, als Ex-Teamkapitän Marvin Linnartz, der auch diesmal stellvertretend die Kapitänsbinde trug, zeigte, was in ihm steckte, und sicher eine kurze Ecke verwandelte. Die Euphorie der Gelbschwarzen hielt an und ließ Florian Burgbacher mit einem weiteren Treffer in der 19. Minute die Führung für den MSC übernehmen. Matthias Mielke erhöhte zwei Minuten später auf 3:1. Ein gutes Zeichen, doch es blieb noch eine lange Zeit, um dieses Ergebnis bis zum Ende zu halten. Zeit, die die Gegner gut ausnutzten, indem sie nach dem Seitenwechsel zweimal trafen.
Mit dem 3:3-Gleichstand gingen beide Mannschaften ins Shoot-Out. Dabei hatten die MSCer bisher eine gute Bilanz, abgesehen vom letzten Mal gegen DSD Düsseldorf. Als Erster begab sich Florian Burgbacher zum Penaltypunkt. Seine neue Frisur schien seine Aggressivität am Ball zu unterstreichen. Der Keeper, leicht beeindruckt, ließ Flo eine geschmeidige Pirouette drehen, und sein Ball traf das Tor von Klipper Hamburg. Mit seinem ersten Penalty-Tor brachte Flo den MSC in Führung. Im MSC-Tor übernahm Ersatztorwart Benedict Falter. Tänzelnd ging er dem Spieler entgegen und hielt den Ball aus dem Tor. Malte Hirtz ging als zweiter MSCer zum Penaltypunkt, näherte sich dem Tor, doch der Schläger des Torwarts kam dazwischen und die Ausgleichschancen für die Gäste stiegen. Der zweite Penalty der Gäste saß: 4:4.
Benjamin Wirths ging selbstbewusst zum Punkt, schnappte sich den Ball und verwandelte seinen Penalty: 5:4. Mit dem richtigen Riecher gelang es Benny, den nächsten Ball von Klipper Hamburg zu halten, und nun war es Zeit für Casper Berbuer, mit seinem Penalty die Führung zu erhöhen. Der Routinier zeigte stählerne Nerven: Wie eine Maschine verwandelte er eiskalt seinen Penalty. Der vierte Spieler der Gäste übernahm: Er durfte sich keinen Fehler leisten, wenn sie im Rennen bleiben wollten. Hoher Druck lastete auf ihm. Doch der MSC-Keeper hatte einen guten Lauf, machte sich im richtigen Augenblick lang und der gegnerische Ball verfehlte das Tor.
Während die Freude der MSC-Jungs explodierte, senkten die Klipper-Spieler ihre Köpfe in Demut. Mit diesem Penalty-Sieg sicherten sich die MSCer den wertvollen Extrapunkt und kletterten auf Position 7 der 2. Bundesligatabelle. Gut gemacht.
Pflichtsieg im Visier:
MSC empfängt den Bonner THV in der Cologne Smiles Arena
Hier sind ein paar Spielimpressionen …
Fotos: Ronny Edelstein
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