1920: 15 Freunde müsst ihr sein
Ein österreichischer Junge, den eine Marienburger Familie aufpäppelte, fragte die 15 Freunde, warum sie nicht einen Verein gründeten. Gesagt – getan. Sie trafen sich in der Robert-Heuser-Straße 4, im elterlichen Garten des Mitgründers Max Langen. Dort bemalten sie ein aufgespanntes Leinentransparent – und hängten es an eine Wiese in Marienburg. Glücklicherweise fand noch am selben Abend ein Festball im benachbarten Rodenkirchen statt. Viele Marienburger gingen so am Transparent vorbei, nahmen den neuen Verein im Kölner Süden wahr. Der Marienburger SC war gegründet.
Das Bild des Tages zeigt hier die Herrenmannschaft der MSC-Fußballabteilung, entstanden Mitte der 1920er-Jahre. Zuvor stampften die 15 Gründer 1921 den ersten eigenen Sportplatz aus dem Boden – auf einem brachliegendem Grundstück. Nur ein Jahr später mussten sie es wieder verlassen. Ganz einfach, weil dort nun ein Haus entstehen sollte.
Bis 1923 blieb der MSC so ein wahrer Straßenverein – bis sich eben viele Sportler des Kölner Turn-Vereins 1843 dem Marienburger SC anschlossen. Mit wachsender Mitgliedszahl verbesserte sich auch die Verhandlungsposition gegenüber der Stadtverwaltung. Sie ließ den MSC nun auf den Poller Wiesen trainieren – gemeinsam mit vielen anderen Kölner Sportvereinen.
Und dennoch: Statt richtig erfolgreich zu werden, blieben die Fußballer des MSC – langsam, aber sicher – auf der Strecke. Während andere MSC-Abteilungen für Furore sorgten, sollte der größte Erfolg der Fußballer ein Sieg gegen die SpVgg Sülz 07 bleiben. Zur Einweihung der neuen Platzanlage besiegten die MSCer den damaligen Westdeutschen Meister erstaunlich deutlich. Während jedoch aus Sülz 07 und dem Kölner BC 01 im Jahr 1948 der 1. FC Köln hervorging, löste sich die Fußballabteilung des MSC auf. Wann genau dies geschah – das ist nicht dokumentiert. (Foto: MSC-Archiv)
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