Achims letzter Parcours
Er kaufte sich einen dicken Notizblock und schrieb mit fetten Buchstaben »H O C K E Y O P A« drauf. Sämtliche Übungen und Parcours, mit denen er Woche für Woche die Minis beim Training »quälte«, sind in diesem Notizbuch geboren. Dabei hat er die Trainingsarbeit mit den kleinsten MSCern revolutioniert. Die Minihockey-Abteilung ist stets gewachsen, Hunderte von Minis hat Achim auf dem Kunstrasen begleitet. Aus einer kleinen Abteilung wurde eine der größten in Deutschland, und diese wurde ausgerechnet im MSC etabliert. »Das haben wir in jedem Fall Achim Schneider zu verdanken«, so äußerte sich Iris Wirts, ehemalige Vorstandsverantwortliche für die Hockey-Jugend, im MSC-Magazin 2016.
Doch über 100 Kinder an jedem Samstag durch unterschiedliche Übungen und Parcours zu jagen, wurde trotz seines Enthusiasmus immer schwerer. Die Koordination der Aufgaben wurde immer intensiver. Achim sah sich selbst nie wirklich als Trainer. Dafür hatte er die Co-Trainer, die selbst mit der Keule in der Hand auf dem Rasen wuchsen. Der Minihockey-Betrieb verlangte zunehmend nach Spezialisierung, so zog er sich zurück, ließ die Profis weitermachen. Er konnte bloß nicht wirklich komplett loslassen, schielte gelegentlich zum Hockeyplatz, wenn seine Jungs und Mädels spielten.
Auch der »Hockey-Generations-Cup«, so wie er heute durchgeführt wird, wurde in seinem Notizbuch professionalisiert. Jahr für Jahr brannte er für das größte Hockeyevent des Jahres. Am 12. August findet er auch in diesem Jahr wieder statt. Mit der Verabschiedung von Jovanka (Joki) Stojnic aus ihrer Trainerposition ergab sich eine erneute Vakanz in der Mini-Abteilung. Da schnürte Achim glatt seine Hockeyschuhe wieder und übernahm die Aufgaben bis zu den Sommerferien. Danach übernimmt Silke Fried diese überaus wichtige Aufgabe, die den Nachwuchs für unsere Jugend- und Erwachsenen-Mannschaften schmiedet.
»Es war das letzte Mal, dass ich einen Hockeyschläger in der Hand hielt«, natürlich ging ihm diese Tatsache beim letzten Minitraining sehr nahe, das gibt er offen zu. Doch seine Entscheidung scheint diesmal endgültig zu sein. Ab jetzt möchte Achim seine Zeit lieber mehr der Filzkugel widmen. Diese nackten, harten Bälle wird er sicherlich noch vermissen, selbst wenn er die Geriffelten auf der Boule-Bahn an jedem Mittwoch mit seinen Freunden als eine Art Ersatz geschmeidig rollen lässt. Etwas zu organisieren wird es immer wieder geben, notfalls besorgt er uns weitere Einnahmequellen, denn Achim ist auch eine tragende Säule unseres Sponsoringkonzepts. Für alles bis hierhin: Danke, Achim!
Fotos: David Urban
Keine Kommentare