Bundesliga: Die Hockeyherren verlieren 1:4 gegen Gladbacher HTC
»Der Sieg der Gladbacher geht in Ordnung. So eine Niederlage tut uns nicht weh,« gibt sich Trainer Simon Starck nach dem Spiel gelassen. Es war wohl zu erwarten, dass die Tabellenführer hier triumphieren werden. Ein 4:1 ist hinnehmbar, ein 4:3 wäre gerechter, denn über lange Strecken spielten die Gladbacher bei Weitem nicht so überlegen, wie erwartet. »Leider spiegelt das Ergebnis nicht ganz den Spielverlauf wider und fällt m. E. ein, zwei Tore zu hoch aus«, so auch Trainer Simon Starck.
Früh gingen die MSCer durch eine kurze Ecke in der 8. Spielminute in Führung. Die in Rot gekleideten Gladbacher, mit ihren zahlreichen Ausländern im Kader, brauchten allerdings nur drei, vier Ballstationen bis zum Schusskreis. Es war eine Herausforderung für unsere Verteidiger, die Angriffswellen der Gegner zu stoppen und das eigene Spiel nach vorne zu suchen.
Doch dieser Verantwortung waren sie gewachsen. Auch im zweiten Viertel stoppten die MSCer die immer häufigeren Angriffe der Gladbacher. Und vorne erarbeiteten sie sich gute Torchancen und zwangen ihrerseits den gegnerischen Keeper zu mehreren Glanzparaden. »Gerade in der ersten Halbzeit ist unser Matchplan sehr gut aufgegangen und wir haben extrem wenig zugelassen«, zeigt sich Simon Starck mit dem Verlauf so weit zufrieden.
Eineinhalb Minuten vor dem Pausenpfiff zeigten die Gladbacher, warum sie diese Tabelle anführen. Mit einem Konter über nur drei Ballstationen folgte ein satter Torschuss zum 1:1. »Leider stehen wir dann kurz vor der Pause etwas zu offen und kriegen völlig unnötig den Konter zum 1:1. Auf diesem Level wird eben nahezu jeder Fehler bestraft«, würdigt der MSC-Trainer die gegnerische Leistung. Der MSC-Torwart hatte bisher gut gehalten. Studienbedingt musste Felix Noodt seinen Torwart-Anzug wochenlang ruhen lassen, in der vergangenen Saison hat er seine hervorragenden Qualitäten im Tor gezeigt. Auch heute machte er trotz fehlenden Trainings einen guten Job, doch bei dem Ausgleichstor der Gladbacher hatte er schlichtweg keine Chance, den Ball zu halten. In Anbetracht der Erwartungen war ein Unentschieden zur Halbzeit ein ehrwürdiges Ergebnis. So weit, so gut.
Nach der Pause erhöhten die Roten den Druck. Nach zwei Minuten gab es schon die erste kurze Ecke gegen uns. Mit einer glorreichen Parade verhinderte Felix jedoch das Führungstor. Doch die MSCer blieben unbeeindruckt: Zwei Minuten später vergaben sie bei einer kurzen Ecke mit einer guten Variante im Gladbacher Schusskreis die Chance, die Führung wieder an sich zu reißen. Dafür schalteten die Gladbacher den Turbomodus ein und mit einem direkten, satten Treffer holten sie sich in der 37. Minute das Führungstor. Doch das reichte ihnen nicht. Aus der Richtung ihrer Trainerbank kamen auffordernde Rufe, das Tempo weiter zu erhöhen, und damit auch den Druck auf unseren Jungs. Die komplett in Schwarz gekleideten MSCer wurden hektischer, es schlichen sich leichte Fehler ein. Das wussten die Gladbacher zu nutzen, fünf Minuten später erhöhten sie auf 3:1. Der Druck auf unsere Herren hatte Konsequenzen, so kommentierte auch Trainer Starck die Situation nach dem Spiel: »Beim 1:2 und 1:3 im 3. Viertel verteidigen wir einmal eine 1:1-Situation schlecht und verlieren einmal die Zuordnung.«
Im letzten Viertel zeigten die MSCer, dass sie in der Hinrunde der 2. Bundesliga auf diesem hohen Spielniveau angekommen waren. Sie zeigten Reife und auch, dass sie mit »Nationalspielern« aus dem Gladbacher Kader noch gut mithalten können. Doch trotz des Aufbäumens gegen die drohende Niederlage, es reichte nicht. In der 52. Minute ging ein Gladbacher Torschuss erst an den Pfosten und prallte von dort unglücklich ins MSC-Tor ab. Dennoch: Unsere Jungs ließen den Kopf nicht hängen, spürten, dass hier noch mehr drin war. Bei drei weiteren kurzen Ecken hatten die MSCer Chancen zu verkürzen. Es wurde immer enger in dem Gladbacher Schusskreis. Teilweise wurde dort zu viel gefummelt. Die Jungs haben alles probiert, kriegten aber die Murmel nicht ins Tor. »Der GHTC hat hinten wenig ‚Geschenke‘ verteilt – und dann gewinnst du so ein Spiel auch zu Recht«, so Simon Starck. So blieb es bei einer nüchternen, aber lehrreichen 4:1-Niederlage.
Mit dem Ergebnis hatten sie gerechnet. Sie wussten auch, dass vielleicht auch mehr hätte drin sein können. Das ging aber in Ordnung, die Blicke der MSC-Spieler richteten sich jetzt nach vorne, das wichtigere Spiel des Wochenendes kam erst am Tag danach. Dafür war das heutige Spiel eine gute mentale Vorbereitung, hatte also Mut für das kommende Spiel gegen die Rivalen von Blau-Weiss gemacht.
Für den Marienburger Sport-Club traf Florian Burgbacher (E, 8‘).
Fotos: David Urban
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