Der Marienburger Sport-Club hat frischgebackene Clubmeister
Für die Teilnehmenden war es ein strammes Sportprogramm. Im Round-Robin-Modus spielten die Doppelteams der Gruppen alle gegeneinander. Der Zählmodus wurde zu diesem Zweck stark komprimiert: Es blieb nichts übrig für schwache Nerven und Startträumer, gespielt wurden zwei Gewinnsätze bis 4. Dabei kamen interessante Doppelteams-Kombinationen zustande. Väter spielten mit Söhnen zusammen, ambitionierte Hockeyspieler packten wieder den Tennisschläger an, sechzehnjährige Junioren maßen sich gerne mit Erwachsenen und zeigten, was sie draufhaben.
Am Freitagabend wurde nach zwei Matches das Freibierfass angeschlagen, Würstchen rollten vom Grill in Brötchen. »Ein nettes, ungezwungenes Beisammensein, an dem die meisten SpielerInnen teilgenommen haben«, so der MSC-Tennisvorstand für Erwachsene, Dr. Thomas Meyer, der selbst daran teilgenommen hat und unverschämterweise auch am Ende noch dazu den Meistertitel mit nach Hause nahm ;).
Am Samstagvormittag wurde die Anlage voller. Als um 11 Uhr die Clubmeisterschaft der Erwachsenen in die nächste Runde ging, teilten sie die Anlage mit den diesjährigen Deutschen Meisterschaften des Rollitennis, die traditionell im MSC stattfinden. Während die MSCer und allen voran der Tennisvorstand Thommy Meyer nur Asse krachen ließen, ploppte der Ball zweimal im Hintergrund gemütlich auf, bis er retourniert wurde. Wer schon einmal Rollitennis beobachtet hat, kriegt beim Zuschauen Gänsehaut. Es ist unvorstellbar, wie leidenschaftlich und geschickt die Rollitennis-Spielerinnen und -Spieler aller Altersklassen auf dem Tennisplatz den Rollstuhl manövrieren und dabei auch noch präzise den Tennisball schlagen.
Am Sonntagmittag ging es ans Eingemachte. Nachdem die Gruppenspiele zu Ende waren, standen nun die Halbfinalisten fest. Das Spielniveau schien stetig zu steigen, auch die Anspannung der Teilnehmerinnen und Teilnehmer schien leicht erhöht. Manch einer aus dem Publikum ging mit den Spielerinnen hart, aber fair ins Gericht und forderte scherzhaft sein Geld zurück ;). Ob es sich dabei um das heutige Eintrittsgeld handele oder das ganze Geld, das seit der Hochzeit geflossen war, müsste wohl gemeinsam daheim an einem reinen Tisch geklärt werden. Gegen ein Damenteam mit Regionalligaerfahrung rechnete sich keines der anderen teilnehmenden Damenteams eine reale Chance aus. Die Spiele mussten bekanntermaßen zuerst gespielt werden. Kein Wunder also, dass das Publikum jeden Fehler der erfahreneren Spielerinnen und jeden Punkt der Underdog-Mannschaft bejubelte. Am Ende setzte sich doch die Erfahrung durch und trotz kollektiver Unterstützung für die anderen Mannschaften holten sich die Regionalliga-Spielerinnen den Clubmeistertitel.
Auch bei den Herren verlief die Endrunde ähnlich. Nachdem die Finalisten entschieden wurden, genossen die Spieler eine laute Kulisse: In Wartestellung auf die Siegerehrung bejubelten auch die Frauen jeden Punkt der unterlegenen Mannschaft. Die Fehler der Gegner wurden gefeiert, ganz sportlich, ganz normal. Denn hier ging es nicht mehr um sportliche Fairness, auch nicht mehr um Leben oder Tod. Hier ging es um viel mehr: um den MSC-Meistertitel 2023! Na gut, wenn Thommy mal wieder ein Ass donnerte, entlud sich die angehaltene Luft des Publikums doch anerkennend mit einem Begeisterungsschrei. Aber vor allem durch die Lobs des MSC-Präsidenten Alexander Chamier, der nach dem Aufschlag seinen Schläger aus der linken in die rechte Hand wechselte, und die Volleys seines Vorstandskollegen Dennis Scholz, die den Tennisvorstand Thommy Meyer auf der anderen Seite des Netzes auf den Platzzaun klettern ließen, kam überall Freude auf.
Es war eine gelungene Veranstaltung, die Spaß auf mehr macht. Danke an alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer, Glückwunsch an alle und auf ein Wiedersehen in 2024.
Die Sieger des MSC-Tennis-Clubturnier 2023 stehen fest:
Damen:
Sylvia Krause & Susanne Edelstein
Herren:
Dr. Thomas Meyer & Luka Stanivukovic
Die Halbfinalisten:
Bild: privat
Video: privat
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