2024ClubturnierTennisTurnier

Die Tennis-Clubmeisterschaften 2024: Wiederbelebung einer Tradition

Nach Jahren der Pause feierten die Tennis-Clubmeisterschaften für Erwachsene ihr Comeback – und das gleich zum zweiten Mal in Folge. Während die Übergangszeit zwischen Freiluft- und Hallensaison sonst Zeit für Reflexion und gemütliche Gespräche am Tresen bietet, hieß es dieses Jahr: volle Konzentration, denn der Wettbewerb lockte zahlreiche Teilnehmer auf den Platz. Mit einem bunten Mix aus Jung und Alt, spannenden Doppelpartien und einer festlichen Eröffnung der neuen Traglufthalle erlebte der Verein ein unvergessliches Turnierwochenende. Die Clubmeisterschaften sind wieder da – und sie sind gekommen, um zu bleiben.

Ja, es gibt sie noch. Ja, es gibt sie wieder. Die Mannschaftsspiele waren vorbei und im Tenniswettbewerb herrschte Flaute. Die Übergangszeit zwischen Freiluft- und Hallensaison ist ideal, um die eigene Leistung zu reflektieren: neue Ziele setzen, über den Winter an Strategien feilen. Vielleicht öfter ans Netz gehen, den Aufschlag nach außen perfektionieren oder den Slice auf die Vorhand ins Repertoire aufnehmen. Auch die Ausrüstung rückt in den Fokus: neue Schläger testen, Feintuning bei der Bespannung. Mit den immer früher einsetzenden Abenden intensivieren sich auch die Thekengespräche darüber. Doch an Gemütlichkeit zum Saisonende war in diesem Jahr nicht zu denken, denn zum zweiten Mal in Folge wurde auch 2024 die Tennis-Clubmeisterschaft für Erwachsene ausgetragen. Also maximale Anspannung: Los geht’s!

Der September verwöhnte uns mit traumhaftem Wetter. Die Prognose für das Turnierwochenende war bombastisch. Am Freitagnachmittag des 27. September lächelten rund 40 gut gelaunte Tennisspieler in die Kamera. Die Lichtverhältnisse für ein vernünftiges Foto waren suboptimal, die Sonne stand um 16 Uhr schon tief, warf lange Schatten, bildete starke Kontraste. Nachdem Hintergrund und Lichteinfall mathematisch präzise berechnet worden waren und das Beweisfoto erfolgreich im Kasten war, konnten die Teilnehmer endlich mit den Clubmeisterschaften starten.

Lange Zeit waren sie aus dem Vereinskalender gestrichen, jetzt werden sie auf der Intensivstation »reanimiert«. Bereits im vergangenen Jahr wurden sie unter dem neuen Vorstand wieder ins Leben gerufen. Nicht dass der alte Vorstand es nicht versucht hätte. Doch die Beteiligungsbereitschaft war eine andere. Mit der Einführung der Leistungsklasse im Tennis verschwand das Interesse der Tennisspielerinnen und -spieler, an solch banalen Wettbewerben wie Clubmeisterschaften teilzunehmen. Dort gab es nichts Zählbares – was zählte, war nur die Jagd nach LK-Punkten. Also blieb die Hetze vom LK-Turnier zum LK-Turnier.

Mit der Zeit hat sich die Jagd nach LK-Punkten ein wenig abgestumpft und die Reise vom Turnier zum Turnier hat womöglich nachgelassen. Die »neue Generation« hat ihren Spaß am Vereinsleben wiederentdeckt. Zum Glück. Das wirkt belebend. Das Meldetableau der Meisterschaften zeigt 2024 ein buntes Bild: Knaben, die vor zwei Jahren noch frustriert über eine Niederlage in der eigenen Altersklasse weinten, traten jetzt bei den Erwachsenen an. Ihnen gegenüber standen die »Sixty Boys« und die mussten sie erst einmal schlagen. Das taten sie auch, mit schlichtem Vergnügen.

Der Spielmodus entsprach dem Puls der Zeit, der auf die Symbolik der Veranstaltung hinwies. Es wurden ausschließlich Doppel gespielt, Männer und Frauen, altersübergreifend. Ein kompletter Satz, bis sechs, Entscheidung in einem Satztiebreak. Immerhin. Zustande kamen zwei Sechsergruppen bei den Frauen, bei den Männern waren es nur zwei Fünfergruppen. Die Gruppenspiele wurden im Turbomodus absolviert. Der erste Tag endete mit der offiziellen Eröffnung der gerade fertiggestellten Traglufthalle, die nun während des Winters über die Tennisplätze 13, 14 und 15 gespannt ist. Ein Fässchen Kölsch, Vorstandsansprache, Fingerhäppchen, Standardprogramm.

Am zweiten Tag blieben nur vereinzelte Gruppenspiele offen. Die Gruppensieger bei den Männern waren schon durch die Meldungen a priori bestimmt. Viel spannender war hier die Frage, wer den zweiten Platz in der Gruppe belegen würde. Die Position ermöglichte es ihnen, noch zwei weitere Sätze zu spielen. Was für ein geplantes Tenniswochenende doch irgendwie »homöopathisch« wirkte, als sei es in kleinen Dosen geplant worden. Für Tennisbegeisterte war das jedoch eine Anstrengung wert.

Während die Gruppenloser sich gegen Abend an der Theke trösteten, wurden trotz Regen und Dunkelheit die Finals in der Traglufthalle ausgetragen. Den Gewinnern an dieser Stelle herzlichen Glückwunsch! Danke auch an die Organisatoren Luka Stanivukovic und Thommy Meyer, danke an alle Teilnehmenden und bis nächstes Jahr mit einer größeren und bunteren Beteiligung. Bis dahin.

Und hier sind die MSC-Clubmeister 2024:

Damen: 3. Platz: Christina Limmroth (Foto oben, hinten, 2. v. l.) und Melanie Hasenclever (hinten, Mitte), 2. Platz: Anne Striegel (hinten, 2. v. r.) und Rebecca Jülich (hinten, rechts), 1. Platz: Martina Reims und Susanne Pirlet (nicht auf dem Foto).

Herren: 3. Platz: Linus Limmroth (nicht auf dem Foto) und Cornelius Holtmeier (vorne, rechts), 2. Platz: Ole Linne (Foto unten, rechts) und Flo Stähle (links), 1. Platz: Thomas Meyer (2. v. l.) und Luka Stanivukovic (2. v. r.)

Fotos: Lea Edelstein, privat

Vorheriger Beitrag

MU10.1 holt Platz 2 beim Echte-Fründe-Cup

Nächster Beitrag

Großer Einsatz, große Momente: Ein Rückblick auf die Jugend-Clubmeisterschaften 2024 beim MSC

Ronny Edelstein

Ronny Edelstein

Ein leve Jung

Keine Kommentare

Kommentar