Das Spiel verlief absolut auf Augenhöhe, doch die Tore der Gastgeber ließen lange auf sich warten. Die Gäste erspielten sich in der 21. und 34. Minute zwei kurze Ecken und verwandelten beide prompt. Die MSCer dagegen hatten mehrfach die Chance, ihre kurzen Ecken auf das Neusser Tor zu bringen, doch der Ball wollte einfach nicht ins Netz. Ob die Neusser das Tor zu früh verließen oder der Ball einen Körper des Gegners traf, die kurzen Ecken wurden mehrfach wiederholt, doch das Ergebnis blieb dasselbe.

Im dritten und letzten Viertel erhöhten die MSCer den Druck, sie hielten sich fast durchgängig in der gegnerischen Hälfte auf. Mit einem schnellen Konter befreiten sich die Neusser in der 53. Minute aus der Belagerung und erhöhten auf 3:0. 55 Minuten lang setzten unsere Männer den stark agierenden Gästekeeper mit gefährlichen Angriffen unter Druck, doch der Erfolg blieb aus. In der 57. Minute holten die MSCer einen Siebenmeter heraus, den Mannschaftskapitän Moritz Wierlemann sicher verwandelte. Nur eine Minute später traf Ferdinand Preuß-Neudorf und plötzlich keimte wieder Hoffnung auf ein Unentschieden auf.

Die Uhr auf dem Spielstandanzeiger lief gnadenlos herunter. Dann ein schriller Pfiff: Stopp bei 0:00:14. Eine letzte kurze Ecke für die Gastgeber, die allerletzte Chance auf das 3:3. 13 vorherige Versuche waren ohne Erfolg geblieben. Jetzt sollte es klappen: »Hundert pro geht der rein!«, so MSC-Präsident Alexander Chamier hoffnungsvoll am Spielfeldrand. Erster Versuch: Fuß! Noch eine kurze Ecke: wieder Fuß! Alle schreien, alle haben es gesehen. Nur der Schiedsrichter sah es anders. Also blieb es beim 2:3, ein leichter Fehlstart für die Gelbschwarzen. »Fifty – Fifty«, wie Trainer Starck es vor dem Spiel eingeschätzt hatte.

Die 1. Hockeyherren bleibt mit 10 Punkten Tabellensiebte, die Neusser, zuvor punktgleich mit besserer Tordifferenz, konnten sich durch den Sieg nun auf 13 Punkte absetzen. Am kommenden Samstag, den 3. Mai, tritt die Mannschaft um 16:30 Uhr auswärts beim Düsseldorfer HC an, der derzeit Tabellenfünfter in der 2. Bundesliga ist. Dort Punkte mitzunehmen wird kein leichtes Unterfangen, in der Hinrunde verlor man zu Hause mit 0:3. Doch auch dieses Spiel muss erst einmal gespielt werden.

Foto & Grafik: Ronny Edelstein