Alles hätt anjefange med … Fussball

Einige Jungen trafen sich kurz nach dem 1. Weltkrieg regelmäßig auf Marienburgs Straßen, um Fussball zu spielen. Von einem österreichischen Jungen, der von Familie Maassens aufgepäppelt wurde, kam die Anregung zur Gründung eines Vereins, der neben Fußball auch Leichtathletik und Schlagball auf öffentlichen Sportanlagen betrieb. Auch am Rudern fand die Gruppe Gefallen – so dass sie 1922 ein eigenes Boot (Zweier mit Steuermann) angeschafften. Kurze Zeit später, gründete sich 1923 die erste Tennisriege. Noch heute ist sie eines der Standbeine des Marienburger Sport-Clubs.

Der Marienburger Sport-Club wird zum Großverein: Die Sportler des Kölner Turnvereins 1843 traten dem MSC bei, es entstand nun die erste Hockeyabteilung des Clubs. Allerdings: Noch überwogen die anderen Sportarten, insbesondere Schlagball. Und dort war der Marienburger Sport-Club sehr erfolgreich. Gleich fünfmal stand eine MSC-Mannschaft im Endspiel um die Deutsche Meisterschaft. Ein Sieg sprang am Ende jedoch nie heraus.

20er

In den 20er Jahren feierte der Marienburger Sport-Club große Erfolge durch die Leichtathleten Dobermann (u.a. Dt. Meister 1925 – 28, Europameister und Europarekordhalter mit 7,64 m im Weitsprung), Lemperle (Deutscher Zehnkampfmeister) und Karl Jänisch (Deutscher Meister über 400m Hürden).

1925

1925 erfolgte die Grundsteinlegung für das Sportgelände am Heidekaul. Drei Jahre später kam es 1928 zur großen Einweihungsfeier. Seitdem diente eine von den englischen Besatzungstruppen übernommene Baracke als Clubhaus, ein benachbarter Sportplatz und umliegende Freiflächen nutzten die Mitglieder für den Sport.

Ende der 20er Jahre lösten sich die Schlagballmannschaft und auch die Leichtathletikabteilung auf. Viele dieser Sportler widmeten sich nun dem Tennis- und Hockeysport. Einer der herausragenden Hockeyspieler vor dem 2. Weltkrieg war Erich Kirberg, der in den 30er Jahren drei Spiele in der Nationalmannschaft bestritt und dem Olympiakader 1936 angehörte. Im Tennis war Ursula Eilemann, geb. Rosenow, als mehrmalige Deutsche Meisterin herausragend.

1945

Schon im September 1945 begann der Wiederaufbau der Anlage Heidekaul, die durch Bombenangriffe stark zerstört war. Die Hockeyspieler mussten noch bis 1950 warten: Dann waren auch die neuen Hockeyplätze im Grüngürtel fertig.

Seitdem konzentriert sich der Marienburger Sport-Club auf zwei Sportarten: Tennis und Hockey. Zu den herausragenden Tennisspielern, die die Farben des MSC vertraten, zählte Ernst Buchholz und Inge Pohmann (mehrmalige Deutsche Meister). Die bekanntesten Hockeyspieler waren Detlef Okrent, Nationalspieler und Silbermedaillengewinner 1936 (damals für den Rostocker THC) und Franz Nikodem, Nationalspieler und Olympiateilnehmer 1956 in Melbourne.

1956

1956 nimmt der Marienburger Sport-Club als erster Kölner Verein an den Westdeutschen Hallenmeisterschaften teil und gewinnt diese auf Anhieb. Auch bei der Teilnahme am Punktspielbetrieb im Feldhockey ist der Marienburger Sport-Club Vorreiter unter den Kölner Clubs.

Im Tennis richtet der Marienburger Sport-Club in den 50er und 60er Jahren bedeutende internationale Turniere und später auch das Bundes-Nachwuchsturnier aus.

1973

Unter dem Trainer Manfred Braun erringt die Jugend B-Mannschaft 1973 im Hallenhockey die bisher einzige Deutsche Meisterschaft der Vereinsgeschichte.

1980

Nach jahrelangen Verhandlungen mit der Stadt Köln erhält der Marienburger Sport-Club ein neues Clubgelände in Rodenkirchen zugewiesen. 1980 erfolgt die Grundsteinlegung für den neuen Club, den die Mitglieder 1981 feierlich eröffneten.

1988

1988 wird die Jungseniorenmannschaft, die aus den talentierten Jugendlichen der 1960er Jahre hervorgegangen ist, Westdeutscher Meister und dritter bei den Deutschen Meisterschaften.

1991

Die 1. Hockey-Herrenmannschaft steigt 1991 in die 2. Bundesliga auf, das erste Mal, dass ein MSC-Team in der Bundesliga vertreten ist. 1997 bekommt der Marienburger Sport-Club seinen ersten Kunstrasenplatz.

1998

1998 steigen die Tennis-Herren 35+ um den mehrfachen deutschen Meister, Europa- und Weltmeister Stefan Heckmanns in die Bundesliga auf. Zum ersten Mal besaß der Marienburger Sport-Club damit in seiner Tennisgeschichte ein Bundesligateam. Auch in den übrigen Altersklassen bewegt sich der MSC auf einem sehr hohen Niveau und kann für sich in Anspruch nehmen, zu den Top-Vereinen in Köln zu zählen.

Der Marienburger Sport-Club ist zuversichtlich, dass die talentierten jugendlichen Sportler auch in der Zukunft die erfolgreiche Geschichte des Clubs weiter führen werden.